“ja und bald kommt die autobahn” – Teil 2

A 100, Bauabschnitt 17, Bereich Ausfahrt Treptower Park über die Spree (irgendwie) bis zur Ausfahrt Ostkreuz; nach aktuellen Planungen überirdisch; im Grunde aber außerirdisch irgendwie. Und so sieht es heute (noch) aus…

Noch nicht Autobahn, aber nicht mehr ganz Nicht-Autobahn.

*

© Daniel Schrödl

14 thoughts on ““ja und bald kommt die autobahn” – Teil 2

  1. Nun ja. Halb Berlin sieht so aus. Diese Areale (auf den Fotos) sind v.a. die Bühnen der Performance der Berliner Nacht-/Club-/Partyszene als notwendiger Bestandteil der gegenwärtig in vielen Metropolen an Bedeutung gewinnenden urbanliberalökologischdigitalen Milieus. Eigentlich müsste man da nachts rum laufen. Dann gäb es coole Partybilder und crazy Portraits der oben beschriebenen Milieus. Ich – als etwas in die Jahre gekommener Partyhengst – laufe gerne tagsüber nach der Party rum und betrachte das nüchtern. Und stelle mir die Frage, für wen ist die Stadt, was hält uns zusammen, was brauchen wir wirklich. Ne Autobahnschneise aber auch nicht… achja ik wollte jetzt gar nicht so griesgrämig ubd böse werden. Im Gegenteil, ich finde es spannend, will eigentlich nix vorverurteilen, sondern einfach nebenher mit den stadtaugen sehen und fragen.
    Lg aus der Partymetropole
    (Ps: meine kids weckten mich heute um 7’20 zum Mensch Ärgere Dich Nicht Spielen… 🙃😉☺)

  2. 7:20 Uhr??? Das ist grausam. Was die Autobahnen anbetrifft müssen wir froh sein, wenn unser Verkehrs-Oberdödel nicht die ganze Republik zubetoniert und noch ein paar Liter E-Fuels drüberkippt. 😉

  3. Das ist eine schwierige Frage. Wie soll man diese seltsame Straße beschreiben, die weder Fisch noch Fleisch ist? Vielleicht so:
    Die A 100 ist eine Straße der Gegensätze. Sie ist zu breit für eine Landstraße, aber zu schmal für eine Autobahn. Sie hat Ampeln und Kreuzungen, aber auch Beschleunigungsstreifen und Ausfahrten. Sie ist mal schnell und mal langsam, mal flüssig und mal stockend. Sie ist eine Straße im Wandel, die sich nicht entscheiden kann, was sie sein will. Sie ist eine Straße mit Identitätskrise.

    Oder vielleicht so:
    Die A 100 ist eine Straße der Überraschungen. Man weiß nie, was einen erwartet. Mal fährt man wie auf einer Autobahn, mal wie auf einer Dorfstraße. Mal hat man freie Fahrt, mal steht man im Stau. Mal sieht man Hochhäuser und Industriegebiete, mal Wiesen und Wälder. Sie ist eine Straße voller Abwechslung, die sich ständig verändert. Sie ist eine Straße mit Charakter.

  4. Lieber Peter! Danke für deine sensiblen Beobachtungen und Worte, die es sehr gut auf den Punkt bringen und Freiraum/Zwischenraum für Interpretationen, Perspektiven und Entwicklungspfade lassen. A 100 – eine Straße mit Identitätskrise, eine Straße mit Charakter, sehr sehr gut und treffend. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, lg Daniel

  5. Über die Optik kann man sich streiten, Fakt ist aber, daß solche alten Gebäude und Areale in vielen Städten verschwinden. Dann kommen Neubauten oder Straßen und irgendwann sieht dann leider alles gleich aus. Ich finde das immer schade. LG Almuth

  6. So ist es. Ich laufe da durch und denke genau darüber nach. Was ist das besondere in unseren Städten, das Gemeinsame, wo sind Freiräume für Eigenheiten und Besonderheiten, wie kann man das steuern, erhalten, weiterentwickeln. Ich sehe es so wie du, einfach alles wegschieben und mit Autobahnen und Einheitsneubauten zuknallen ist jämmerlich. Deswegen will ich das auch ein wenig festhalten, archivieren, wie es gerade ist.
    Lieben Dank Almuth, und einen schönen Sonntagabend wünscht
    Daniel

  7. Manchmal wird sowas ja erhalten, aber dann geht es auch schnell ins Gegenteil. Aus dem roten Backsteinbau würden dann schicke teure Lofts werden. Ja, dokumentieren ist wenigstens etwas. Das versuche ich hier auch manchmal für mich. Inzwischen ist aber wirklich viel weg 😦 Also, weitermachen und hier zeigen. Dann bleibt es wenigstens uns erhalten! Dir auch noch einen schönen Abend. LG Almuth

  8. I saw all the comments so I used google translate to read them. You sparked a good discussion. It’s a problem everywhere, of course. A few months ago I saw an old building being taken apart in the town that I go to for coffee every day. Very slowly, over several weeks, one man removed the roof, the walls, everything. The building did not look special. We wondered what was going on. Then we found out that it was a small, one-man factory where small brass objects were made – amazing! This is the kind of work that is mass-produced in other countries now. When a big, greedy company bought all the land (I hate to think what they will put there but I know it will be ugly) the building’s owner took his old factory apart, put the pieces on a pickup truck, and drove it to another island, where supposedly he will put it back together. I hope this is true. To see him working alone, day after day, surrounded by big equipment owned by the company that bought the land, was just amazing. I’m sorry I didn’t document it. Your photo story is important and well done. I especially like rows 5 – 8. Have a good week! (I hope you do more like this!)

  9. Dear Lynn! Thank you for your thoughts and the (sad) story about the small one-man factory. very very interesting. Also goes with your post “the call of the quotidian”.
    Yes, we can’t save and record everything in life, but many (everyday) things are worth stopping, observing, thinking, asking, questioning, marveling, remembering, telling, instead of just passing them by go. Then things can remain, as memories, as small gifts, and the world can keep turning…

  10. Right. I really like your list of words describing what we can do with everyday things – nice! We are building up piles of small gifts as the world turns. Another good thought. 🙂
    I hope you have a little sunshine today –

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